Mit Musik und Gesang die wahre Botschaft verkündet

(kam) Zu keiner Zeit des Jahres ist die Freude am Musizieren, der Reichtum festlicher Kompositionen und demzufolge die Fülle musikalischer Veranstaltungen so umfassend wie in der Vorweihnachtszeit. Da ist das Weihnachtskonzert bei Kerzenschein, das alljährlich an einem Adventssonntag in der Peterskirche stattfindet, schon seit langem zu einer beliebten Tradition geworden.
Wurde es in früheren Jahren überwiegend von der Kantorei alleine gestaltet, so ging man in letzter Zeit zunehmend dazu über, alle musikalisch aktiven Gemeindekreise zusammen mit dem Sänger- und Bläsernachwuchs zu beteiligen, wodurch das Programm zunehmend an Abwechslungsreichtum gewinnt.
 
"Tochter Zion, freue dich!" Mit unter dem Titel "Fanfare" festlich ertönenden Klängen der Jungbläser eingeleitet, von markanten Orgelklängen umspielt, zogen sämtliche beteiligten Chöre mit dem musikalischen Nachwuchs in die Peterskirche ein, wobei sich der Gesang durch das Einstimmen der die Kirche restlos füllenden Zuhörergemeinde noch steigerte. Wer wird beim "Hosianna, Davids Sohn" nicht an den Jubel des Volkes beim Einzug Jesu in Jerusalem erinnert?
 
Bläserchor, Kantorei, Jungbläser, Kinderchor und Musicalgruppe gestalteten teils im Wechsel, teils vereint, das Programm, das Werke von der Barockzeit über die Romantik bis in die Gegenwart umfasste. Dabei wechselten sich das Bezirkskantorenehepaar Simon und Anne-Christine Langenbach sowohl beim Dirigieren als auch an der Orgel ab. Faszinierende, moderne Klänge hörte man in Verbindung mit der Orgel in dem exakt dargebotenen Bläsersatz "Halleluja, lobet ihr Himmel" des Mannheimer Komponisten J. G. Michel. Auch in anderen Sätzen, vom Schweinfurter zeitgenössischen Komponisten Gustav Gunsenheimer bis zurück zu Werken barocker Meister wie Bach und Händel zeigten sich die Bläser in Bestform.
 
Auch die Kantorei leistete in erfreulich guter Besetzung ihren beachtlichen Beitrag zum Gelingen. Hier beeindruckten vor allem zwei innig und ausdrucksvoll vorgetragene romantische Sätze: "In dulci jubilo" von Max Reger und "Frohlocket, ihr Völker" von Felix Mendelssohn-Bartholdy.
Bei den Einsätzen der Jungbläser, des Kinderchores und der Musicalgruppe zeigten sich in großartiger Weise die Früchte der intensiven Ausbildungsarbeit des musikalischen Nachwuchses durch das Ehepaar Langenbach, die für den Fortbestand einer kontinuierlichen Chorarbeit unverzichtbar ist. Bekannte und weniger bekannte Weihnachtslieder, a capella und mit Instrumentalbegleitung, erfreuten die Zuhörer; und wenn bei den Jüngsten auch noch keine konzertreife Leistung erwartet werden kann, so ist doch der Mut und die Begeisterung zu bewundern, mit denen sie sogar solistische Auftritte vor einem so großen Publikum wagten.
 
Im Mittelpunkt stand hier die Kantate "Mit freudigem Schall", an der sich alle Chöre beteiligten und bei der man eine Reihe der schönsten, bei uns noch unbekannten europäischen Weihnachtslieder kennen lernen durfte. Ein Höhepunkt war wiederum der Quempas von Michael Praetorius, an dem sich der Kinderchor, verteilt auf allen vier Emporen, Kantorei, Bläser und schließlich beim Refrain sämtliche Zuhörer beteiligten.
 
Wie in jedem Jahr, so vertiefte Monika Preiss auch diesmal den Inhalt dieser Stunde durch Lesungen, ehe Bläser, Chor, Orgel und die ganze Gemeinde das Programm mit dem Jubel des Liedes "O du fröhliche" abschlossen. Unzählige Lichter in Form von Kerzen und von den Emporen hängenden Lichterketten machten diese feierliche Stunde zu einem nachhaltigen Erlebnis, nicht nur für das Ohr, sondern auch für das Auge. So wurde sie erneut für die Zuhörer ein Geschenk, in dem die wahre Weihnachtsbotschaft, frei von Sentimentalität und Kitsch, klangvoll und überzeugend in die Herzen aller getragen wurde.
 
Quelle: WNOZ vom: 20.12.2006