Romantische Stimmung und hohes Niveau

Weinheim. "Jetzt kann es Weihnachten werden!" Am Ende des "Weihnachtskonzertes bei Kerzenschein" in der Peterskirche sprach eine Besucherin mit diesen Worten vielen aus dem Herzen. Mit lang anhaltendem Applaus hatten zuvor die an die 1000 Zuhörer für die Stunde gedankt, in der es den Chören der Peterskirche gelungen war, mit ihrer Musik die Menschen auf das Fest einzustimmen.

Schon zu Beginn ergab sich ein stimmungsvolles Bild durch den Einzug der gut 160 Mitwirkenden in die mit Kerzen erleuchtete Kirche. Festlich ertönte die Bläsermusik und lud die Gemeinde ein, kräftig mit einzustimmen: "Tochter Zion, freue dich!". Schön auch der Brauch der Chöre, die Windlichter anschließend im Publikum zu verteilen, so leuchteten sie noch während des gesamten Konzertes. Eine abwechslungsreiche und ausgewogene Programmgestaltung führte dazu, dass der Spannungsbogen nie abriss.

Simon und Anne-Christine Langenbach führten ihre Chorgruppen sicher durch das anspruchsvolle Programm, an der Orgel begleitete Carsten Ehret. Durch die unterschiedlichen Vorträge der einzelnen Chöre zeigte sich das ganze Spektrum der kirchenmusikalischen Arbeit an der Peterskirche.

Mit der Motette "Also hat Gott die Welt geliebt" bewies die Kantorei Gestaltungskraft. Auch im weiteren Programmverlauf hörte man gerne auf den warmen Chorklang mit welchem der Chor auf hohem Niveau musizierte. Die Kinderchöre der Singschule erfreuten mit ihren begeistert vorgetragenen Liedern, der Hauptchor zeigte bei dem stimmungsvollen "Carol of the children" einen schönen, einheitlichen Chorklang .

Zudem hatte ein neue Gruppe der Singschule ihren ersten Auftritt: Mit klaren Stimmen sang die Gruppe "vivida banda" die mehrstimmigen Sätze zu "Christus ist geboren" und dem schwungvollen "Freut euch, ihr Christen". Selbstbewusst und mit großer Tonsicherheit trug zudem so manches Chorkind ein Solo vor. Verstärkt durchs Mikrophon klangen so die hellen Stimmen kräftig durchs ganze Kirchenschiff.

Von allen vier Emporen sangen die Kinder den "Quempas", in den nach und nach Kantorei und Gemeinde mit einstimmten und so die ganze Kirche von Klang erfüllt wurde: "Gottes Sohn ist Mensch geborn". Der Posaunenchor präsentierte sich in großer und klangvoller Besetzung und überzeugte mit dem Vortrag zweier Doppelchöre von H. Schütz und J. Eccard und einer Bearbeitung von Bachs "Jesus richte meine Beginnen" aus dem Weihnachtsoratorium.

Erfreulich die wachsende Zahl der Jungbläser. Mit "Was soll das bedeuten" und "Morgen kommt der Weihnachtsmann" spielten sie sich in die Herzen der Zuhörer. Dass zu den "Jungbläsern" nicht nur Kinder, sondern auch einige Erwachsene gehören, die gemeinsam mit den Kleinen mutig vor dem großen Publikum ihr Können zeigten, verdient besondere Anerkennung.

Es waren diese ganz besonderen Momente, in denen sich Jung und Alt im Gesang oder im Spiel auf den Instrumenten begegneten, die dieses Konzert so außergewöhnlich machten: Die Hingabe mit der die Kinder der "vivida banda" bei der Motette "Denn er hat seinen Engeln" von Felix Mendelssohn Bartholdy ihre Stimmen in den Klang der Kantorei mit einfließen ließen und natürlich das Ende des Konzertes, an dem alle kräftig mit einstimmten in ein freudiges: "O, du fröhliche, o, du selige, gnadenbringende Weihnachtszeit".

Quelle: WNOZ vom 29.12.2008